Funktion Fibrinogen
Fibrinogen hat im Rahmen der Blutgerinnung zwei außerordentlich wichtige Funktionen:
1. Substrat der plasmatischen Gerinnung
2. Ligand der Thrombozyten-Aggregation
Nach einer Gewebstraumatisierung binden Thrombozyten über den von-Willebrand-Faktor an das subendotheliale Kollagen (Adhäsion). Nach deren Aktivierung fungiert Fibrinogen als Ligand der Thrombozyten-Aggregation, indem es an die Fibrinogen-Rezeptoren GPIIb-IIIa der Thrombozyten bindet. Im Rahmen einer Gerinnungsaktivierung wird Fibrinogen, das Substrat der Gerinnung, in einer mehrstufigen Reaktion durch Thrombin in Fibrin umgewandelt und durch Faktor XIII vernetzt.
Nur im Zusammenwirken von einem durch Faktor XIII verstärkten Fibrinnetz und einer ausreichenden Anzahl funktionsfähiger aktivierter Thrombozyten kann ein stabiles, mechanisch belastbares Blutgerinnsel entstehen, das die Blutstillung bewirkt (Abb.1). Somit ist nur durch ausreichende Spiegel an Fibrinogen und Faktor XIII eine dauerhafte Blutstillung gewährleistet. Der physiologische Abbau des Fibrins erfolgt später durch körpereigene Fibrinolyse.